Anderen helfen, füreinander da sein – das zeichnet die Feuerwehren aus. Was miteinander alles möglich ist, bewies am Juli Wochenende die Feuerwehr Hochdorf:
Zwei Tage feierte die Wehr am Festplatz an der „Trie“ ihr 150.Gründungsfest und stemmte den gesamten Festbetrieb in Eigenregie – mit über 120 Helfern. Gut 2000 Besucher feierten den „Runden“ der FFW Hochdorf mit.
1874 wurde die Feuerwehr von 20 Männern gegründet. Wie wertvoll über 150 Jahre hinweg die Einsatzbereitschaft ist, wurde am Festwochenende wieder mal deutlich: Schirmherr und
Bürgermeister Walter Nirschl, Fahnenmutter Melanie Riedl, Pfarrer Paul Ostrowski, Landrat Dr. Ronny Raith, Kreisbrandrat Hermann Keilhofer, Benno Neuhaus – Verbandsbürgermeister
und Michael König- Stadtbürgermeister aus der Partnergemeinde Gau-Algesheim, sowie
die Vertreter der Partnerfeuerwehren machten klar, wie viel der Einsatz am Nächsten wert sei. „In der heutigen Gesellschaft ist es eben nicht mehr selbstverständlich, dass jemand für andere da ist“, betonte Landrat Raith, der als eingefleischter Feuerwehrler in Uniform mit „seiner“ Feuerwehr mitmarschierte.
„Es verdient besondere Anerkennung, dass es Euch und allen Feuerwehrlern nicht egal ist,
wie es anderen geht.“ Auch von allen anderen Rednern gab es Dank für das Engagement der Feuerwehr.
„Wer anderen Menschen nahe ist, ist auch Gott nahe“, bekräftigte Paul Ostrowski im Gottesdienst.
Gut 2000 Besucher ließen die Hochdorfer hochleben – beim Einzug, beim Kirchenzug, bei der
Feldmesse an der Wallfahrtskirche St. Hermann und im Festzelt. Die Jüngsten waren beim Kirchenzug schon im Kinderwagen dabei. Über 50 Freunde aus der rheinhessischen
Partnergemeinde Gau-Algesheim kamen zum Jubiläum nach Bischofsmais, genau wie viele Feuerwehren aus dem Landkreis. Auch die Ortsvereine gratulierten gerne. Die FFW Bischofsmais als Patenverein mit Ihrem 1.Vorsitzenden Walter Oswald war an beiden Tagen
stark vertreten, genau wie die befreundeten Wehren aus Zell und Weißenstein mit ihren Vorsitzenden Stefan Pfaller und Peter Sichert sowie die Feuerwehr Gau-Algesheim mit Ihren
Vorsitzenden Quirin Ewen und Hubertus Hellmeister. Sie begleiteten die Hochdorfer bereits beim Einzug am Samstag zum Festplatz, zusammen mit dem vierspännigen Brauereiwagen der Brauerei Falter. Über 80 Mitglieder des Jubelvereins gingen im Zug mit.
Beim Kirchenzug den die 3 Zugführer Hubertus Hellmeister, Alois Wiederer und Martin Faller anführten am Sonntag, beteiligten sich über 30 Vereine, drei Musikgruppen und mehrere Kutschen. Der Musikverein Bischofsmais, die Bischofsmaiser Musikanten und die Jugendblaskapelle Kirchdorf sorgten am Sonntag beim Kirchenzug und bei der Einholung der Vereine für schneidige Musik. Die Bischofsmaiser Musikanten spielten am Sonntag im Festzelt den ganzen Tag über auf. Der Musikverein übernahm die musikalische Gestaltung der Feldmesse und ermöglichte am Samstag das Standkonzert vorm Rathaus. AmSamstagabend übernahmen die „Herz-Buam–VoiX Rocker“ den musikalischen Part im vollbesetzten Festzelt.
Die Seiboldsrieder Böllerschützen übernahmen am Sonntag früh den Weckruf. Dann ging´s zum Weißwurstfrühstück ins Festzelt. Regens ehemalige Bürgermeisterin Ilse Oswald kam am Sonntag mit der Feuerwehr Weißenstein, Kirchbergs Bürgermeister Robert Muhr mit der FFW Zell. Verbandsbürgermeister Benno Neuhaus, Stadtbürgermeister Michael König
und Altbürgermeister Claus-Friedrich Hassemer gehörten zur Abordnung
aus der Gau-Algesheim Weinstadt. Für die Kreisbrandinspektion gratulierten Kreisbrandrat Hermann Keilhofer, Kreisbrandinspektor Michael List, die Kreisbrandmeister Tobias Ertl,
Alois Wiederer und Hans Richter sowie KFV-Vorsitzender Heinrich Mühlbauer. Viel Beifall gab es für Fahnenmutter Melanie Riedl und ihre feschen Festdamen, -mädels sowie die Fahnenträger und ihren Taferlbuam Lukas. Mit gerade einmal 36 Jahren dürfte Melanie Riedl
eine der jüngsten Fahnenmütter im Landkreis sein. Beim Feldgottesdienst an derWallfahrtskirche St. Hermann, den Pfarrer Paul Ostrowski und Diakon Albert Achatz
zelebrierten, wurden auch die Festbänder gesegnet, die Fahnenmutter Melanie Riedl, die Fahnenjunker Philip Fischer, Martin Schmid und die Fahnenbegleiterinnen Jasmin List, Veronika Mader und Veronika Schedlbauer, die Patenfeuerwehr Bischofsmais mit ihrem
1.Vorsitzenden Walter Oswald sowie die FFW Gau-Algesheim mit Ihrem 1.Vorsitzenden Quirin Ewen gestiftet hatten. Bürgermeister Walter Nirschl überreichte das restaurierte Trauerband von 1974.
Seit Monaten bereiteten sich Festwirt Michael Riedl, 1.Vorsitzender Stefan Kollmer,
1.Kommandant Michael Pledl, der Festausschuss und die Mitglieder auf den großen Moment vor. 125 Helfer waren im Einsatz. „Hier gab es bei keinem ein Nein. Wir haben 125 Personen gefragt und 125 Mal ein Ja bekommen“, verdeutlichte Michael Riedl. „Ein 150-Jähriges ist
ein Riesengemeinschaftsprojekt, hier tragen viele dazu bei, dass es ein Erfolg wird – bei der Deko, beim Kuchenbacken, in der Festküche, beim Ausschenken, beim Zeltaufbau, bei der Planung und bei vielen weiteren Tätigkeiten.“ Festwirt, Festausschuss und Vorstandschaft
hatten in den vergangenen Wochen ein gewaltiges Arbeitspensum rund ums Fest gestemmt. „Wir durften trotz einiger Umstände ein schönes, friedliches Fest feiern“, meinten 1.Vorsitzender Stefan Kollmer und 1.Kommandant Michael Pledl. Für die Ehrengäste und die Vereine gab es zur Erinnerung ein gelasertes Holzbrettl, für die Partnerwehren ein gerahmtes Gruppenfoto der Feuerwehr im XL-Format.
Die Kinder hatten am Schießstand der Schützen aus Höllmannsried, in den Hüpfburgen oder am Süßigkeiten Stand ihren Spaß. Bis tief in der Nacht wurde am Samstag im Zelt und an der Bar gefeiert, auch am Sonntag bewiesen die Gäste beim Feiern ordentlich „Sitzfleisch“.
Das volle Festzelt war ein schöner Rahmen für die Ehrungen der langjährigen Mitglieder: Michael Dresely, Josef Wenig, Alois Wurm und Hubertus Hellmeister wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Sie alle engagieren sich seit Jahrzehnten in und um die FFW
Hochdorf. Die jungen Nachwuchs-Plattler der Deifedisch-Plattler begeisterten die Besucher ebenso wie die Buben und Mädchen des Kinderchors, der heuer im Frühjahr gegründet wurde und beim Fest seinen ersten Auftritt hatte.
Gerne kann und darf man sich an ein sehr schönes Fest in Bischofsmais/Hochdorf erinnern.